Freitag, 26. September 2014

Immer diese Kampfhunde...

Immer diese bösen Kampfhunde! Schlimm!! Wie kann man bloß solche Bestien halten? Die sind doch eine Gefahr für ihre Umwelt. Beißereien mit verletzten Hunden, toten oder traumatisierten Kindern und alles liegt an der Rasse!
*Ironie aus*
 
Bevor mir jetzt noch jemand vorwirft, ich sein Rassistisch - nein das bin ich nicht. Und ich finde vor allem, dass dieser Begriff auch für Hunde gut passt. Was uns Menschen untereinander mittlerweile klar ist, ist bei Hunden noch lange nicht selbstverständlich. Schließlich wissen doch kleine Kinder schon, das Menschen die anders aussehen, seien sie chinesischer Herkunft, afrikanischer oder sonstwas, nicht gleich schlechter oder weniger wert sind.
Bei Hunden ist das nicht anders.
Ja, manche Hunde können ein gewisses Potential haben, aggressiver zu reagieren als andere. Das liegt auch an der Rasse. Wofür sind denn die Sogenannten Kampfhunde ehemals gezüchtet worden? Die Am Staffs sind vor allem für Hundekämpfe gezüchtet worden, die Am Pitt Bull Terrier für Kämpfe mit Ratten. Auch Bullterrier sind für solche Dinge gezüchtet worden. Was können also die Hunde dafür? Verurteilt man Dackel fürs Jagen? "Das ist sein Insinkt!" Du kannst es nicht vollkommen löschen, aber ich habe schon Dackel gesehen, die nicht gejagt haben. Und ich sehe eigentlich nur SoKas, die unglaublich Sozialverträglich und Freundlich sind. Ja, die meisten sind etwas tollpatschig und grobmotorisch...Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber wie heißt es? Ausnahmen bestätigen die Regel. In England heißen diese Rassen "Nanny Dogs" und sind sehr beliebt bei kleinen Kindern, weil sie sehr lieb und ruhig und vor allem geduldig sind.
Aber was sagen die Beißstatistiken? Ganz oben: Mischlinge. Was auch sonst. Kein Wunder, wenn die meisten Hund nunmal Mischlinge sind. Da ist es doch auch nicht die Rasse oder? Oder hat irgendwer schon mal jemand hören sagen: "Oh ein Mischling. Der ist sicher Gefährlich, oder? Halten Sie den bloß fest!". Schäferhunde und Herdenschutzhunde sind sogar dafür gezüchtet worden, die Herden vor Eindringlingen zu schützen. Zu den Eindringlingen zählen auch Menschen. Ich würde nicht versuchen, an eine Herde Schafe zu gelangen, die von einem Kangal oder Owtscharka bewacht werden! Weil ich weiß, dass es ihre Aufgabe ist, die Herde zu schützen. Daran ist nichts verwerflich. Oder etwa doch? Woher soll der Hund wissen, ob der Eindringling das Schaf streicheln oder stehlen will? Also wird erstmal verjagt, außer, der Schäfer sagt was anderes.
Deutsche Schäferhunde und belgische Schäferhunde werden heute noch dazu ausgebildet, auf Menschen zu gehen. Der Sport nennt sich allgemein Schutzhundesport. In der Polizeiarbeit werden Hunde extra darauf abgerichtet, auf Menschen zu gehen, um Flüchtende zu schnappen und zu fixieren. Findet das jemand schlimm? Nein. Es dient zur Sicherheit. Aber warum sind Schäferhunde wohl in der Beißstatistik weit oben? Nicht wegen der Polizei, sondern weil die Leute bei Schäferhunden nicht daran denken, dass die Schutztrieb haben und verteidigen.
Eine andere Sache: Dackel, PRT (Parson Russel Terrier), JRT (Jack Russel Terrier) und Co sind ebenfalls "gut dabei" was Bisse angeht. Aber da sie kleiner sind, ist das ja nicht schlimm, oder?! Natürlich ist das schlimm! Hundebiss ist Hundebiss. Aber kleinere Hunde sind ja generell von allem befreit. Ich sehe sehr selten Hunde unter 30cm die anständig die Grundkommandos beherrschen...
Noch ein paar Worte zum Thema Rüsselsheim:
Das die Hunde beide qualvoll zu Tode kamen ist nicht in Ordnung!
Ob die Hunde nun zwei Personen gebissen haben oder nur eine oder gar niemanden, kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht sagen, ob sie nur gespielt haben oder ihr Spielzeug (soweit ich mich erinnere ein Karton) auch verteidigten. Was jetzt immer wieder durchkommt ist, dass die Halter nur sehr wenige Minuten später vor Ort waren und auch zwei Personen anboten, die Hunde einzufangen - das alles lehnten die Beamten ab. Waren sie nun wirklich von Vorurteilen geprägt oder sahen sie eine reele Gefahr in den Hunden? Das kann ich nicht sagen. Und ich verurteile deswegen auch nicht alle Polizisten. Auch das wäre Rassismus. Ob der/die betreffenden Polizisten richtig handelten ist meiner Meinung nach mit einem klaren "Nein" zu beantworten. Trotzdem braucht man jetzt nicht alle Polizisten deshalb zu verurteilen oder zu beschimpfen. Was passiert ist, ist nicht wieder gut zu machen aber was soll der Polizist denn jetzt machen? Einen Kniefall? Wegen einer Fehlentscheidung? Fehler passieren, auch wenn sie so tragisch sind wie hier, aber man kann die Polizei nicht auf dieser einen Sache festnageln. Das wäre genausowenig okay, wie eben diese Schüsse. 

Dienstag, 23. September 2014

Ein Clickerchaos!


Coffee und ich Clickern. Irgendwie schon immer. Immer wieder lese ich Artikel über das Clickern und lerne dazu. Im Wald werde ich häufig angesprochen, dass es Dressur sei und ich meinem Hund die Freiheit nehme. Ich solle doch lieber meinem Hund das Jagen verbieten oder so. Aber erstmal

Was ist Clickern überhaupt?

Nach dem Click dürfte er essen!
Beim Clickern wird der Hund positiv mit einem Clicker bestärkt. Der Clicker macht ein akustisches Signal in Form eines Clickens. Dieser Click kann ein Markerwort ersetzen, muss es aber nicht und hilft, den Hund genauer in positivem Verhalten zu bestärken. Bei uns ist der Click immer mir einer Belohnung verbunden. Der Clicker ist keine Pfeife! Er dient nicht dazu, denn Hund abzurufen, auch wenn Coffee nach dem Click sofort zu mir gerannt kommt und sein Leckerlie abholen will. Der Clicker löst das vorher gegeben eKommando auf (zumindest bei uns)! Das heißt, wenn ich meinen Hund hinsetze und Clickere, steht es ihm frei, aufzustehen. Wir haben zwar geübt, dass er bei Grundkommandos (Sitz, Platz etc) an der Stelle bleibt, er steht aber häufig auf um das Leckerlie "schneller" zu kriegen. 
 

Wofür Clickern?  

"Schäm dich"
Clickern kann man universell einsetzen. Für Grundgehorsam, Tricks aber auch im Suchhundesport und so weiter kann man den Clicker als Lob und Bestärkung einsetzen. Viele Hunde lernen deutlich besser mit Clickern als ohne, da sich das Signal im Gegensatz zu dem wörtlichen Lob nie ändert, egal welcher Stimmung man ist. Wir setzen Clickern überwiegend zum Tricktraining ein. Coffee lernt dadurch viel motivierter, da er weiß, dass er etwas richtig gemacht hat.

 

Clicker - Die Zauberwaffe?? 

Trotz Clicker kann der Hund nicht alles auf einmal perfekt und der Clicker ist auch nicht die Lösung für alle Probleme, die man haben kann. Ja, der Hund kann schneller lernen, das ist aber nicht garantiert und auch am Clickern selbst, kann man vieles falsch machen. Man sollte das Clickern am besten mit einem Trainer beginnen, um ein Gefühl für das Timing zu bekommen. Mir persönlich ist das clickern so in "Fleisch und Blut" übergegangen, dass ich schon gar nicht mehr darüber nachdenke. Beim Clickern muss man natürlich zusätzlich zu all den anderen Dingen, auch den Clicker immer noch überall hin mitschlühren. Und man verliert den Clicker auch ziemlich schnell, er ist nämlich ziemlich klein. 

Ob er was ahnt? Coffee wenige Tage nach seiner Ankunft
Und warum das ganze jetzt Clickerchaos nennen? Erstmal ist das ein Zitat eines meiner Lieblingsautoren Michael Frey Dodillet, dem Autor des Krawallmausblogs und zweier super toller Bücher und zum Anderen ist bei uns Clickern irgendwie immer ein bisschen Chaos. Um das Ganze vielfältig zu gestalten habe ich so viele Requisiten, Bälle, Targets und so weiter, dass ich danach immer noch aufräumen muss. Und wenn ich so überlege, wie wir angefangen haben und wie manche mit dem Clicker und dem Clickertraining umgehen - pures Clickerchaos! :) 
In diesem Sinne noch ein schöne Woche!

Sonntag, 21. September 2014

"Der geht nur auf unerzogene Hunde" oder die Sache mit der Leine




 
Ein Bild vom verregneten Frühling (März oder so)


Wir waren heute im Wald. Bei ströhmendem Regen ist es schön da. Man trifft nur verträgliche Hunde. Denn alle, deren Hunde nicht verträglich sind, haben bei Matsche noch weniger Lust auf gezeter an der Leine - ist schließlich rutschig. Heute konnte ich Coffee also bei jedem Hund ableinen, natürlich immer nachdem ich vorher gefragt habe. 
Sonst ist das nämlich so. Ich gehe mit Coffee an den Teich. Da sind eigentlich immer alle Hunde freilaufend, ich mache Coffee also, nachdem ich mir von weitem eine Übersicht verschafft habe, was da für Hunde sind, frei zur Gruppe hinlaufen. Würde ich ihn an der Leine lassen, hätten wir ein Problem, denn dann würde er sich sicher bedrängt fühlen. Und somit würde er auch nicht immer freundlich reagieren. Ich weiß das, schließlich kenne ich meinen Hund. Wenn er keine Lust mehr hat, geht er halt schon mal auf die Wiese neben dem Teich, da ist mehr Platz als auf dem zwei Meter breiten Weg. Alle Hunde sind relativ sozial, manchmal wird der ein oder andere Rüde der Coffee wieder zu aufdringlich ist, mit kurzem Knurren zurecht gewiesen, aber sonst kommen die eigentlich gut klar. Denn sie können sich aus dem Weg gehen. 
Mittlerweile passiert uns allerdings leider relativ oft dieses Szenario: Die Gruppe einschließlich Coffee spielt. Ich bin aufmerksam, ob andere Hunde kommen und sehe von weitem einen/mehrere Besitzer mit einem/mehreren angeleintem/n Hund/en. Ich rufe also meinen Hund aus dem Spiel, was mal mehr mal weniger funktioniert. Meist funktioniert es aber prima. Ich leine ihn also zur Seite an oder lege ihn zumindest ab. Alle anderen Besitzer - von meinem Verhalten irritiert - schauen sich um und sehen das auch. Nun teil sich die Gruppe in 2-3 Fraktionen. Die, die ihre Hunde zu Seite nehmen und die, die ihre Hunde drauf zu laufen lassen, weil die ja mit unverträglichen Hunden eine andere Route wählen könnten. Könnten. Tun sie aber nicht. Wahlweise kommt die dritte Fraktion dazu, die die ihre Hunde gern zurückrufen würden, die aber einfach nicht hören. Regelmäßig kommt es also dazu, dass es auf der Wiese eine Klopperei zwischen angeleinten und unangeleinten Hunden kommt, wobei eigentlich immer die angeleinten den Kürzeren ziehen und die Besitzer sich also einen Dreck drum scheren, was die Besitzer der angeleinten Hunde davon denken. Ich weiß das. Mein Hund jagt. Wenn er einen Hasen oder ein Reh sieht, kann ich ihn zehn Minuten nicht ableinen, weil er umdrehen würde und die Spur verfolgt. Danach geht es wieder. Kommt mir in der Phase allerdings ein Hund entgegen, dessen Besitzer Fraktion 2 angehört, habe ich ein Problem. Coffee zieht nicht den kürzeren, demnach werden wir in solchen Situationen als asozial beschimpft. Interessant war die Situation vor etwa drei Wochen. 
Hier muss ich einmal kurz abschweifen, weil die Situation so gut passt. 
Coffee hatte noch das Kaninchen im Kopf, das wir gesehen haben, war also angeleint. Kommt mir ein Mann entgegen, mit großem Mischling (irgendwas Labbi-Schäferhund-Mäßiges). Sein Hund freilaufend, weit voraus. Ich von weitem »Würden sie ihren Hund anleinen?« Er seinen Hund gerufen. Eigentlich ziemlich super, passiert uns sonst anders. Er hat seinen Hund im Halsband gepackt, ich setze Coffee an den Wegrand, der nochimmer nach dem Hasen schaut (also gar nicht nach dem Hund). Als der Hund auf unserer Höhe ist, kriegt er aufeinmal die totale Bürste. Knurren, Fletschen mit allem drum und dran. Coffee hat zwischendurch schonmal kurz aus dem Augenwinkel geschaut, wer ihn in der Hypnose (*komm zu mir Häschen, komm zu mir*) stört, aber das eher Halbherzig. Plötzlich der Mann »Ja, wenn ihr Hund nicht so schrecklich unerzogen wäre, wäre meiner auch viel freundlicher!!« Ich, ziemlich perplex »Meinen Sie meinen Hund?« Ich dachte, er würde das darauf beziehen, das mein Hund angeleint ist. Allerdings hatte sich Coffee nun auch unerlaubterweise vom Sitz ins Platz begeben und Hypnotisierte immernoch in den Wald hinein. Wer einen jagenden Hund hat, kennt das sicher. Er daraufhin »Ja, meiner ist nur so, wenn der andere nicht gut hören kann. Das kann er gar nicht ab.« Ich relativ überrascht. »Und woher will ihr Hund das wissen? Meiner hört eigentlich prima!« - »Ja, das sagen Sie jetzt, aber Sie würden ihn ja ableinen, wenn er hören würde. Und außerdem: Sehen Sie nicht, wie ihrer provoziert?!« Ich schaue also zu meinem Hund, der mittlweile aus seiner Hypnose herausgekommen ist, nochimmer am Wegrand liegt und das Gras frisst. Der Andere it nochimmer ganz aus dem Häuschen und baut sich auf, sodass der Mann ihn kaum noch halten kann. Ich bin dann also weitergegangen, weil ich nicht wollte, dass Coffee sich mit soeinem Hund auseinandersetzen muss, schon gar nicht wenn er angeleint ist (und bleibt, den Hasenkadaver will ich auch nicht entsorgen müssen).
Ab jetzt gehts weiter im Text. :)

http://www.hundum-gut.de/mediapool/90/909743/resources/big_26707681_0_512-768.jpgDas ein Hund angeleint ist, hat meistens einen Grund. Entweder, wie bei uns meistens, er jagt. Und nein, mein Hund bleibt auch nicht da, wenn andere Hunde da sind. Die schließen sich ihm eher an.In diesem Sinne möchte ich gerne nochmal auf die Aktion gelber Hund ansprechen. Leider häufig relativ unbekannt.  Und ansonsten halte ich das ganze mit Coffee so:
Ich lasse ihn nicht einfach auf fremde Hunde zurennen. Schon gar nicht, wenn der Besitzer uns noch nicht gesehen hat. Entweder, ich spreche mich mit ihm ab oder ich lasse Coffee nicht hin. Anders ist das natürlich bei Hunden die wir kennen, aber in erster Linie gilt: Wenn die Leine dran ist, hat das einen Grund, also leine ich auch an. Wie viele Vorfälle würde durch diese einfache Regel verhindert werden? Aber leider sind viele Leute dafür zu faul oder so, schließlich haben sie ja einen 'verträglichen' Hund.Und wenn ich meinen Hund nicht einschränken will: Es gibt auch 5m (oder auch 7,5; 10; 15m) Schleppleinen!!  

Samstag, 20. September 2014

Das ewige Thema der Hundeerziehung



Das ewige Thema der Hundewelt: Die Erziehung.
Wie erziehe ich meinen Hund? Was bringe ich ihm bei? Ist mehr als Sitz und Platz eigentlich schon wieder Dressur? Sollte man gar nicht erziehen um seinem Hund möglichst viel Freiheit zu lassen? Oder viel Erziehen, sodass er perfekt hört, aber die schönsten Dinge verpassen könnte? 

Momentan ist in der Hundewelt noch ein ganz anderes Thema akut:


Cesar Millan. Der Mann mit dem Namen wie der Greifvogel. Hätte ich damals, als wir Coffee bekamen, nach ihm gefragt, hätte in etwa die Hälfte der Hundewelt genickt und gesagt: »Ja, kenne ich.« und die andere Hälfte hätte mich doof angeschaut und gefragt: »Wer??«. Die erste Hälfte hätte sich dabei ganz klar in zwei Lager gespalten. Die Verehrer und die Hasser - aber dazu später.
Seit gestern tritt er hier in Deutschland auf. Einfach so. Mit Hundeerziehung von Zuschauerhunden und allem drum und dran. Und seitdem scheint jeder seinen Senf dazu geben zu müssen. Die einen verehren ihn, beten ihn fast an und erziehen ihre Hunde mit dieser Dominanz. Sie sind „The Leader of the pack“ in den Worten von CM. Die anderen verabscheuen ihn, sobald sie den Namen hören kommt in ihnen ein Würgereiz hoch und sie beschweren sich unablässig.
Ja, und wer hat jetzt Recht? Wer den besser erzogenen Hund? Der Wattebäuschchenwerfer (danke an denjenigen, der diesen Begriff gefunden hat – ich liebe ihn!) oder der Rudelführer? Der autoritäre oder der antiautoritäre Hundebesitzer? Dazu kann und will ich nichts sagen. Ob man nun CM gut findet oder nicht, interessiert mich gelinde gesagt genau gar nicht.

Ich halte das mit all den „Hundecoaches“, „Hundeflüsterern“ und wie sie sich auch nennen so:

Ich sehe sie mir gerne an. Cesar Millan schaue ich genauso oft wie Maike Maja Nowak oder Mirko Tomasini oder wie sie alle heißen. Ich schaue sie Alle an, bilde mir eine Meinung, nutze einzelne Segmente des Trainings für meinen Hund. Natürlich habe ich einen Favoriten. Wer sollte es auch sein? Martin Rütter. Jetzt dürft ihr gern sagen: „Das ist doch einfach nur Mainstream.“, aber ich mag seine Methoden. Die Ruhe, mit der er auf die Hunde zugeht, sie einschätzt und ein Urteil bildet. Er erklärt das Verhalten und  sagt dann Tipps, um dieses Verhalten zu „therapieren“. Natürlich ist das alles vollkommen hochgepuscht. Für die Kamera wird das Problem besonders extrem dargestellt, damit die Zuschauer das Problem erkennen. Und nein, ich bin nicht mit allem was er macht zufrieden. Ich finde es nicht gut, in der Vorschau der Serie zu zeigen, wie Hunde mit Wasser nass gespritzt werden, denn manche Leute werden denken: „Wow, das mache ich auch, dann hört mein Hund auf zu bellen.“ Und wenn der Hund beim nächsten bellen nass wird, hat er keine Ahnung was er nun machen soll. Bellen kann er nicht mehr, da gibt es Strafe, aber was soll er sonst machen? Bellen versetzt ihn in Aufregung, er ist voller Adrenalin und muss irgendwas tun - denn was man da noch nicht sieht, ist, dass der Hund eine Ersatzhandlung geboten bekommt. In Rütters Fall meistens Futterbeutel Training.

Ich bin zwar ein Fan von positiver Erziehung aber nicht so extrem bitte. Denn das würde heißen: Kein "lauter werden", kein „Türe zu und er ist mal nicht mit mir in einem Raum“, kein Leine kurz nehmen. Schließlich würde ich ihn dann ja einschränken! Aber ich bin auch kein Fan von der Erziehung „von gestern“. So wie man sie auch heute noch auf den meisten Schäferhundeplätzen findet. Ich möchte jetzt hier kein Klischee bedienen, aber hier im Dorf gibt es einen relativ kleinen Schäferhundverein, der seit einer gefühlten Ewigkeit von einem älteren Herrn geleitet wird. Immer wenn ich dort vorbeikomme, höre ich die (vornehmlich männlichen) Besitzer ihre Hunde laut anschreien. „SITZ! SITZ! PLATZ! NA LOS!“. Ich bleibe recht gern stehen und sehe zu, denn Schutzhundesport finde ich interessant. Aber wenn ich meinen Hund schon anschreie, dass er sich hinsetzen soll, kann dann nicht eine kleine Bestätigung über die Lippen kommen wenn es klappt? Es brauch ja kein Leckerli sein, aber ein leises „Fein.“ oder „Super.“ wäre schon ganz toll. Aber stattdessen: Endlich Ruhe, wenn der Hund sitzt – kann ja auch eine Belohnung für das Tier sein… .Ich clickere meinen Hund. Weil er Spaß dran hat! Aber ich stelle mich auch schonmal in den Weg meines Hundes, und wenn der wieder unaufmerksam in mich reinrennt, dann mache ich ihn schon mal kurz an. Aber mein Hund darf auch mal voraus laufen, er darf schnüffeln, ich bleibe sogar für ihn stehen. Mein Hund zieht, wenn er eine Spur verfolgt, ansonsten läuft er mit lockerer 5m-Schleppleine irgendwo in meinem Umkreis. Hinter mir oder vor mir. So genau kann ich das nicht sagen, das kommt drauf an, wo es gerade interessant riecht.
Was mich an CM so stört? Er unterstützt Würger und Elektrohalsbänder. Wer seinem Hund sowas antut ist für mich kein Hundefreund mehr. Ich hatte nie einen so extrem aggressiven/verhaltensgestörten Hund, wie sie in den Sendungen gezeigt werden und ich wüsste auch nicht, wie ich damit umgehen würde. Trotzdem finde ich es nicht gut, solche Dinge zu verwenden. Genauso wie ich keine Stachelhalsbänder mag, wobei ich diese noch nie explizit bei CM gesehen oder davon bei ihm gelesen habe. Ich weiß wirklich nciht, was ich davon halten soll, einen vollkommen verängstigten Hund dazu zu zwingen, sich mit Menschenmassen auseinander zu setzen. Oder einem aggressiven Hund ebenfalls aggressiv zu begegnen. Man sieht, dass es funktionieren kann, aber sieht man, ob die Hunde danach wieder in alte Muster fallen? Gäbe es vielleicht auch andere Möglichkeiten, solchen Hunden zu helfen? Natürlich ist das alles in Amerika. Da ist eh alles Anders. Auch was Hundeerziehung betrifft. Manche Ansätze von Millan finde ich auch ziemlich gut. Aber eben viele Ansätze auch nicht. Ich finde die Ansichten einfach veraltet und nicht mehr ganz aktuell.

Und wenn man Probleme von heute von einem Trainer von gestern mit Methoden von Vorgestern therapieren will, kann das klappen, muss es aber nicht. 
Coffee in den Dühnen. Ich konnte ihn hinsetzen, ohne ein lautes Wort zu benutzen...

Willkommen auf blogspot - oder so

Keine Ahnung wie ich darauf komme, einen Blog zu erstellen. Halt so. Alle machen es. Ich weiß auch nicht. Manchmal passieren mir (uns) einfach Dinge, die ich (wir) gern Teilen würden. Manche sind einfach so toll, manche so überraschend und manche so komisch, dass ich das Bedürftnis habe, sie aufzuschreiben. Hier, im Internet, wo sie jeder, der will, lesen kann.
Wem das nicht gefällt, da ist die Tür →. Oder, da war sie jedenfalls noch, bevor ich das alles umstrukturiert...ach, ihr werdet schon wieder raus finden. 
Dieses kleine Gesicht stellt übrigens Coffee dar. Das kleine Fellmonster, das (eventuell | unter Umständen | wahrscheinlich) der Hauptinhalt dieses Blogs wird. Wer ihn jetzt schon nicht mag, kann sich ja gleich wieder verabschieden, aber die meisten Leute finden ihn irgendwie süß.